Plastikgeschirr, Strohhalme, Einwegrasierer – damit soll jetzt Schluss sein. Das Balearen-Parlament verabschiedete vor kurzem ein umfangreiches Gesetz, das ab Januar 2021 für Mallorca und die Nachbarinseln gilt. Das Ziel: Die extrem hohen Abfallmengen, insbesondere auf Mallorca, drastisch reduzieren. Die Regierung droht sogar mit hohen Strafen bei Gesetzesverstößen.
Mallorca versinkt im Dreck – 500.000 Tonnen Müll pro Jahr
Die Balearen haben ein großes Müllproblem. Schon seit Jahren kämpft vor allem Mallorca, die Hauptinsel der Balearen, mit den Müll-Massen. 13 Millionen Urlauber besuchen die Insel jedes Jahr. Das Ergebnis: 500.000 Tonnen Müll, ein großer Teil davon ist Plastikmüll. Dieser wird entweder verbrannt oder einfach an die Strände bzw. ins Meer geworfen. Dadurch wird nicht nur das Urlaubsparadies verschandelt, sondern vor allem wird der Müll den Meerestieren zum Verhängnis, die diesen mit Nahrung verwechseln.
Schluss mit der Wegwerfmentalität
Ab 2021 wird am Ballermann nur noch Sangria aus kompostierbaren Strohhalmen getrunken. Der Kaffee am Morgen danach kommt dann nicht mehr aus der Alu-Kapsel, sondern aus solchen, die biologisch abbaubar sind. Auch andere Wegwerfartikel, die nicht recycelt werden können, sind ab 2021 offiziell verboten. Darunter Einwegrasierer, Einweg-Tragetaschen, Druckerpatronen, Feuerzeuge und Wattestäbchen.Besteck, Teller und Becher aus Plastik sind sogar komplett verboten. Einweg-Wasserflaschen in Restaurants oder Bars werden durch kostenloses Leitungswasser ersetzt. Im öffentlichen Raum sollen zukünftig Trinkwasserspender und wiederverwertbare Behälter zugänglich sein.
Zudem sollen Hygieneartikel wie Feuchttücher mit Hinweisen auf die Umweltverträglichkeit gekennzeichnet werden. Die Artikel werden immer wieder über die Toilette entsorgt, was vergangenen Herbst für einen massiven Kanalisationsschaden sorgte. Hunderte Meter verdreckter Strände waren die Folge. Zudem sollen Hygieneartikel wie Feuchttücher mit Hinweisen auf die Umweltverträglichkeit gekennzeichnet werden. Die Artikel werden immer wieder über die Toilette entsorgt, was vergangenen Herbst für einen massiven Kanalisationsschaden sorgte. Hunderte Meter verdreckter Strände waren die Folge.
„Uns geht es nicht so sehr um Verbote, sondern darum, dass wiederverwertbare Alternativen in den Geschäften angeboten werden.“,
sagt Sebastià Sansó, Generaldirektor für Umwelterziehung und Abfallpolitik.
Mallorca steigert Recycling-Quote bis 2030 auf 65 %
Zusätzlich zu den Maßnahmen, die gar nicht erst Müll entstehen lassen, sieht das vor kurzem verabschiedete Gesetz vor, dass bis 2021 alle Gemeinden mindestens 50 % des Papier-, Bio-, Glas- und Plastikmülls recyceln müssen. Bis 2030 soll die Quote sogar bei 65 % liegen. Sportliches Vorhaben, das die regionale Regierung da vorsieht. Aktuell werden nämlich bloß ca. 19 % des anfallenden Mülls recycelt. Doch der Direktor erklärt:
„Statt uns auf die Entsorgung von Abfall zu fixieren, wollen wir vermeiden, dass der Müll überhaupt entsteht.“
Umweltverschmutzung wird künftig rigoros bestraft
Sansó erklärt weiter:
„Die Strafen werden künftig von 300 Euro für kleinere Vergehen bis 1,75 Millionen Euro für schwerwiegende Gesetzesverstöße reichen.“
Damit geht die Balearen-Regierung in Zukunft rigoros mit Umweltsündern um. Hersteller von Verpackungen oder ehemals Einwegprodukten müssen sich ab 2021 warm anziehen. Sie dürfen nur noch solche Wegwerfartikel produzieren, die sie auch selbst einsammeln und recycel können. Alternativ müssen sie aus biologisch abbaubaren Stoffen, wie kompostierbarem Kunststoff oder Zellulose hergestellt werden.
Bisher produzierten die Europäer nach EU-Angaben rund 25 Millionen Tonnen Plastikabfall jährlich. Nicht mal ein Drittel davon wird bisher recycelt. Das ab 2021 in Kraft tretende Gesetz des Balearen-Parlaments ist eines der fortschrittlichsten Müllgesetze in Europa. Hoffentlich ziehen andere, europäische Staaten nach und sagen der Plastikmüll-Verdreckung den Kampf an.
Quellen:
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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] kommen ausschließlich aus Äthiopien und sind zu einem großen Teil recycelt. Selbst die Verpackung besteht aus recycelten Kartons und Baumwollbeuteln. Die gesamte Produktionslinie in reiner […]
[…] lohnt es sich, den Supermarkt seines Vertrauens immer wieder auf die unnötigen Mengen von Plastikverpackungen hinzuweisen und deutlich zu machen, dass es bereits bewährte Alternativen zu Plastik […]
[…] Helfer und sie sammelten in knapp drei Jahren etwa 13 Millionen Kilogramm Müll. Davon seien ca. 90 % Plastikmüll gewesen, schätzt […]
[…] landen nach wenigen Minuten bereits im Müll. Das ist alles andere als umweltfreundlich. Zwar verbietet die EU ab 2021 Einweg-Geschirr aus Plastik. Doch Bio-Plastik-Löffel lassen sich ebenfalls schwer […]