In echter Handarbeit entstehen in einer Werkstatt in Äthiopien aus alten Autoreifen täglich bis zu 800 Schuhe. Das Label soleRebels produziert nicht nur fairtrade und vegan, sondern bietet außerdem wichtige Arbeitsplätze für die eigene Community an seinem Standort in Addis Ababa.
Alles begann in einer kleinen Werkstatt auf Großmutters Land in einem Dorf in der Nähe von Addis Ababa. Gründerin Bethlehem Tilahun Alemu wuchs in einer der ärmsten Regionen Äthiopiens auf. Frisch nach ihrem College-Abschluss Anfang des Jahres 2005 gründete sie das Schuh-Label soleRebels mit dem Ziel, Arbeitsplätze für ihre Community zu schaffen und die Schuhproduktion zu revolutionieren. Von Beginn an strebte sie das Wachstum auf globaler Ebene an.
„soleRebels emerges as the first African brand to become an international job creation powerhouse with its international stores forecasted to create over 600 jobs in the countries where they are located by end 2015, proof that growth in Africa equals real global economic jobs growth around the planet!“
soleRebels
Äthiopiens Kultur sieht Umweltschutz und Nachhaltigkeit als Selbstverständlichkeit an
Baumwolle wird in Äthiopien seit Jahrhunderten per Hand gewebt und auch bei der Schuhproduktion von soleRebels wird diese Tradition gelebt. Die Materialien kommen ausschließlich aus Äthiopien und sind zu einem großen Teil recycelt. Selbst die Verpackung besteht aus recycelten Kartons und Baumwollbeuteln. Die gesamte Produktionslinie in reiner Handarbeit garantiert völlige Emissionsneutralität. Außerdem sichert das Unternehmen auf diesem Weg Arbeitsplätze, indem es auf den Einsatz von Maschinen verzichtet.
Die größte Innovation besteht in dem Upcycling von alten Autoreifen. Der Weg zur idealen Nutzung von dem ausrangierten Gummi basierte auf einer Reihe von Versuchen und Experimenten in Omas Werkstatt. Ein Mitarbeiter fährt regelmäßig auf Addis Ababa größten Markt und erwirbt je nach Bedarf die Reifen – eine große Lagerhalle besitzt das Unternehmen nämlich nicht. Die genaue Abstimmung der Materialherstellung und des Einkaufs auf den Bedarf ist wiederum ein wichtiges Nachhaltigkeitsprinzip.
Die Produktion der angesagten Schuhe
Besonders LKW-Reifen eignen sich auf Grund ihrer Größe. Wichtig ist außerdem, dass die Seiten mit Nylon verstärkt sind, anstatt mit Stahldrähten, damit sie sich überhaupt zerschneiden lassen. Nachdem die Außenhülle und die Lauffläche entfernt wurden, muss noch das Innenleben filetiert werden, um an die wertvolle Reifenlage im Inneren zu gelangen. Diese ist sowohl weich und komfortabel als auch widerstandsfähig genug, um als Schuhsole brauchbar zu sein. Alle anderen Lagen des Reifens behält der Markthändler zurück, um sie als Material für Straßenbelag, Viehleinen und für Möbel weiterzuverkaufen. Über den gesamten Vorgang hat Galileo ausführlich berichtet:
Zwar verbleibt auch mit den Schuhsolen aus recycelten Autoreifen ein Abrieb an Mikroplastik und auch die Lieferung allein aus Äthiopien in die ganze Welt verursacht wiederum Emissionen, doch hinsichtlich der Prinzipien von Upcycling, Recycling, Handarbeit und Arbeitsplatzsicherung in der Produktion verdient Gründerin Bethlehem Tilahun Alemu den größten Respekt. Schließlich entstehen die Schuhe und Klamotten von globalen Marken aus den USA und Europa auch an einem einzigen Standort und werden von dort um die ganze Welt geschifft. Doch im Vergleich zu ihnen legt soleRebels großen Wert auf hohe Gehälter für ihre Mitarbeiter und emissionsfreie Produktion aus recycelten oder Naturmaterialien. Bethlehem Tilahun Alemu ist zweifellos ein Vorbild für nachhaltige Mode.
Quellen:
https://www.solerebels.com/pages/bethlehem-tilahun-alemu
https://www.solerebels.com/pages/sustainable-materials
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
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