Greenpeace bietet 384 Millionen Euro, um den letzten großen Mischwald Deutschlands vor der Rodung von RWE zu schützen. Statt Kohle im Hambacher Forst abzubauen, so wie RWE es tut, möchte Greenpeace Wind- und Solaranlagen mit einer Leistung von 3,8 und 4,4 Gigawatt errichten. Der neue Kraftwerkspark wäre das mit Abstand größte Erneuerbare Energien-Projekt Europas – mit dem insgesamt 441 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden sollen.
Der Ökostromanbieter Greenpeace Energy hat nun in einer Pressemitteilung die Braunkohle-Tagebaue und -Kraftwerke des RWE-Konzerns im Hambacher Forst ab 2020 stufenweise zu übernehmen. Bis 2025 will der Anbieter das Gebiet stilllegen – und auf den Tagebauflächen Windkraft- und Solaranlagen bauen.
Der Plan von Greenpeace Energy: Kohleabbau beenden
Über die nächsten 7 Jahre möchte Greenpeace alle Tagebau Kraftwerksblöcke stilllegen. Begonnen werden soll mit den ältesten und ineffizientesten Kraftwerksblöcken und dem Tagebau Hambach. Dann soll der Tagebau Inden und sechs weitere Kraftwerksblöcke stillgelegt werden und schließlich Garzweiler und die letzten drei Blöcke. Das ist der konkrete Plan von Greenpeace Energy.
Auf dem Gelände sollen stattdessen Wind- und Solaranlagen mit einer Leistung von unglaublichen 3,8 und 4,4 Gigawatt errichtet werden. Die Gesamtleistung (8,2 Gigawatt) entspreche dann der von acht Atomkraftwerken (spiegel.de).
Sogar an die Arbeiter von RWE ist gedacht: Greenpeace hat angeboten, alle Mitarbeiter unter Vertrag zu nehmen, die durch die Übernahme ihrem alten Beruf nicht mehr nachgehen können. Nach Umschulungen können die alten RWE Arbeiter dann die Renaturierung der Tagebauflächen und im Kraftwerksrückbau in die Hand nehmen. So wäre weiterhin das sichere Einkommen der Menschen garantiert.
Ob RWE das Angebot annimmt bleibt abzuwarten
Greenpeace Energy hat dem Konzern und weiteren Beteiligten bis zur Bundesregierung bereits Gespräche zur Umsetzung des Plans angeboten. Sie meinen es also ernst. Doch wie immer auf dieser Welt, ist es am Ende eine Frage des Preises. Ganz unrealistisch ist das Angebot nicht, doch zunächst muss viel gerechnet und verhandelt werden.
Die Proteste um den Hambacher Forst haben mittlerweile weltweite Ausmaße angenmommen, Millionen Menschen sind für den Erhalt der Natur. Deshalb wäre es ein großes Zeichen an die Wirtschaft, dass auch Energieriesen wie RWE sich keine Gewinne auf den Schultern unserer Zukunft einstreichen können. Nimmt RWE das Angebot an, wäre es ein großer Schritt in Richtung Energiewende, da dies das mit Abstand größte Erneuerbare Energien-Projekt Europas wäre.
In den letzten Monaten hat sich immer wieder gezeigt, dass die Welt bereit ist sich zu ändern und Probleme wie dieses, die Rodung der Urwälder wegen Palmöl, oder das Plastikproblem endlich mal anzupacken. Es ist höchste Zeit dafür.
Quelle: Utopia
Facebook Kommentare