Die gute Laune sizilianischer Cannabis Patienten dürfte seit Freitag, dem 21. Januar 2020 gestiegen sein. So hat die sizilianische Regierung beschlossen, dass Patienten, welche an einem bestimmten Programm teilnehmen, ihr medizinisches Cannabis in Zukunft kostenfrei erhalten sollen.
Sizilien schließt sich nationalen Regierungen der EU an
Siziliens führender Gesundheitsverwalter Ruggero Razza unterzeichnete ein Regret, welches beinhaltet, dass Patienten, die unter chronischen oder neuropathischen Schmerzen, Zerebralparese oder Multipler Sklerose leiden, nun kostenlosen Zugriff auf das vom Staat subventionierte Cannabis erhalten sollen. Sizilien ist mit einer solchen Lockerung des Cannabis Gesetzes aber längst nicht mehr alleine. EU-Länder wie Irland oder die Tschechische Republik haben sich bereits vor einiger Zeit dazu entschlossen, ihrer Bevölkerung medizinisches Cannabis zu finanzieren.
In Italien müssen die Patienten von ihrem Arzt ein Rezept erhalten, welches dann bei einem zugelassenen Apotheker eingelöst werden kann. Die Ware erhalten die Apotheker entweder vom italienischen Verteidigungsministerium oder zertifizierten Importeuren.
Medizinisches Cannabis aus dem Ausland
Der größte Teil des in Sizilien erhältlichen Cannabis kommt über das niederländische Büro für medizinisches Cannabis. Aber auch das kanadische Cannabis Unternehmen Aurora ist einer der Hauptlieferanten Italiens. So wurde bereits im Juni letzten Jahres die Einfuhr von rund 400 Kilogramm in den kommenden zwei Jahren genehmigt. Allerdings wurde ein Teil dieser Abmachung im November 2019 wieder gekündigt. Aber auch in der EU ist das kanadische Unternehmen Aurora eine beliebte Wahl. So hat das Unternehmen zum Beispiel einen Vertrag mit der luxemburgischen Regierung und liefert auch dort hin eines von insgesamt drei zugelassenen Cannabisprodukten.
Cannabiskonsum zum freizeitlichen Gebrauch ebenfalls erlaubt
In einem sind uns die Italiener in Bezug auf Cannabis jedoch voraus, und zwar der freizeitliche Gebrauch des grünen Wunders. Seit Dezember 2019 ist es dem einzelnen Bürger in Italien nämlich erlaubt, in seiner Wohnung Cannabis anzubauen, ohne dass dieser strafrechtlich verfolgt wird. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Menge der Blüten ausschließt, dass Handel damit betrieben wird. Dieser ist für Privatpersonen nach wie vor verboten. In der Stellungnahme vom 19. Dezember schreibt das Gericht:
„…,dass Kleinanbauaktivitäten zu Hause als von der Anwendung des Strafgesetzbuchs ausgeschlossen anzusehen sind“.
Auch CBD Produkte, in Italien „Cannabis-light“ genannt, stehen längst schon nicht mehr auf der schwarzen Liste, und bringen jährlich rund 40 Millionen Euro ein. Das dafür benötigte Hanf wächst in Italien enorm gut und trägt sogar zu Erneuerung des Bodens bei, welcher durch einen zu intensiven Weizenanbau geschädigt wurde.
Fazit
Alles in allem kann man vor dem liberalen Cannabis Gesetz in Italien also durchaus den Hut ziehen. Zahlreiche Wissenschaftler des Landes setzen sich für die Erforschung der Pflanze ein und arbeiten rund um die Uhr daran, das Verständnis für die (fälschlicherweise) sogenannte „Einstiegsdroge“ zu verbessern. Anfang des Jahres haben die italienischen Forscher sogar zwei neue Cannabinoide entdeckt, welche sie CBDP und THCP getauft haben.
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