Großrazzien auf Ladenbetreiber mit CBD-Blüten

Die meisten Leute wissen, dass das Cannabinoid Cannabidiol, kurz CBD in Deutschland legal und frei käuflich zu erwerben ist. Immer wieder hört man jedoch von Fällen, in den Razzien für Aufruhr sorgen und Existenzen gefährdet werden. Für uns stellt sich daher die Frage, was steckt hinter diesen Kontrollen und Beschlagnahmungen und vor allem, muss Du als Konsument Angst vor einer Strafe haben?

CBD und die komplizierte Rechtslage

Früher galt das aus der Cannabispflanze Sativa stammende Cannabinoid Cannabidiol als Geheimtipp. In letzter Zeit hat sich jedoch ein regelrechter Boom entwickelt, wenn es um den Vertrieb als auch den Kauf des potenten Mittels geht. Immer mehr Cannabis Verfechter springen auf den Zug auf und wollen ein Stück des Kuchens abhaben. Zahlreiche Studien haben bereits bestätigt, das CBD bei den verschiedensten Beschwerden helfen kann. Gesetzlich befindet sich das Mittel, trotz Legalisierung, jedoch nach wie vor in einer Grauzone. Fast täglich liest man Berichte, von Produkten, welche aus dem Verkehr gezogen wurden oder gar Läden, die schließen mussten. Deshalb wollen wir uns in diesem Artikel mit dem Thema Gesetz in Verbindung mit Cannabidiol ein bisschen näher beschäftigen.   

Was genau ist CBD?

Aus der Cannabispflanze wurden bisher über 100 Cannabinoide isoliert, welche alle über ihre ganz eigenen Eigenschaften verfügen. Die zwei bekanntesten sind zum einen Tetrahydrocannabinol (THC) und zum anderen Cannabidiol (CBD). Diese Cannabinoide stehen in Verbindung mit unserem körpereigenen Endocannabinoid-System und docken an verschiedene Rezeptoren in unseren Körper an, um ihre Wirkung zu entfalten. Im Gegensatz zu THC wirkt CBD nicht psychoaktiv, also berauschend, weshalb es besonders interessant für die Medizin ist. Cannabidiol gilt als sehr gut verträglich und eignet sich daher ideal für den Gebrauch zu Hause. Studien haben bereits bestätigt, dass CBD über entzündungshemmende, antiepileptische und antischizophrene Eigenschaften verfügt,   ohne negative Nebenwirkungen auszulösen.     

Warum die Rechtslage so kompliziert ist

Grundsätzlich ist der Kauf und Verkauf von CBD Produkten in Deutschland Legal. Jedoch gibt es immer wieder Großrazzien, bei welchen ganze Läden einfach leer geräumt werden. Die Ursache hierfür ist in aller Regel der Verkauf von CBD-Blüten. Das Problem: laut BtmG ist Cannabis in Deutschland illegal. Ausgenommen vom Verbot sind zertifizierte Nutzhanfsorten der EU und oder Blüten, welche einen THC-Gehalt von 0,2 % nicht überschreiten. Normalerweise ist dies bei CBD-Blüten der Fall. Optisch lassen sich die Blüten jedoch nicht von denen unterscheiden, welche über einen höheren THC-Gehalt verfügen. Darüber hinaus gilt die Regel, dass der Verkauf von Blüten nur gestattet ist, wenn dieser ausschließlich gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken dient und ein Rauschmissbrauch ausgeschlossen werden kann.

Kritiker sind sich jedoch einig, dass diese Regelung klarer definiert gehört. Der deutsche Aktivist Georg Wurth beispielsweise sagt, dass die Definition im BtmG nicht klar aussagt, was genau unter gewerblichen Zweck zu verstehen sei. Auch den Punkt mit dem Rauschmissbrauch sieht der Aktivist kritisch, da CBD, wie bereits erwähnt, keine berauschende Wirkung aufweist. Der THC-Gehalt der Blüten ist so gering, dass man mehrere Kilogramm davon konsumieren müsste, um eine annähernd berauschende Wirkung zu erzielen.

Habe ich als Kunde etwas zu befürchten?

Beim Konsum von CBD in Form von Ölen, Kapseln, Paste, Cremes etc. hast Du als Kunde nichts zu befürchten. In Bezug auf die Blüten ist es wie bereits erwähnt jedoch so, dass die Beamten nicht unterscheiden können, ob die Blüten den Grenzwert von 0,2 % THC-Gehalt überschreiten oder nicht. Beim Fund dieser Blüten wird also erst mal ein Strafverfahren eingeleitet, welches je nach Staatsanwaltschaft verschieden gehandhabt wird.

Quellen:

Süddeutsche

Bildquelle:
Julia Teichmann – CBD-Infos.com