Nach jahrelangem Ringen nun endlich der Durchbruch: Das kanadische Parlament verabschiedete vor kurzem ein Gesetz, das die Haltung und Züchtung von allen zur Familie der Wale gehörenden Tiere, wie auch Delfine, verbietet. Damit setzt Kanada ein wichtiges Zeichen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt.
2015 wurde der Gesetzesentwurf „S-203“ erstmalig im kanadischen Parlament vorgeschlagen. Nach drei Jahren intensiver Auseinandersetzung, verabschiedete die Regierung das Gesetz schließlich. Die Entscheidung über das Inkrafttreten des Gesetzes hat zwar lange gedauert, dennoch fand das Gesetz Zustimmung in allen Parteien des Parlaments. Der Prozess war demnach kein Mehrheitsentscheid oder Parteipolitik. Stattdessen war man sich in allen Parteien darüber bewusst, dass Umweltpolitik jede Partei, ja jeden Menschen, etwas angeht. Wir leben schließlich alle auf dem selben Planeten. Ebenso wurde das Gesetz „S-238“ von allen Parteien des Parlaments bewilligt, das die Einfuhr von Haifischflossen verbietet.
Baldiges Ende für Großaquarien in kanadischen Freizeitparks
Laut neuem Gesetz, ist die Zucht von Walen und Delfinen, die in Gefangenschaft gehalten werden, ab sofort eine Straftat. Ebenso die Einfuhr von Walsperma, Gewebe oder Embryonen. Für kanadische Freizeit- und Meeresparks, wie beispielsweise Marineland, hat demnach das letzte Stündlein geschlagen. Marineland hält derzeit ca. 60 Beluga-Wale, fünf Delfine und einen Orca in Gefangenschaft. Sie dürfen ihren aktuellen Bestand an Walen und Delfinen zwar behalten, würden sich jedoch strafbar machen, wenn sie weiter Aufzucht betreiben oder gar freilebende Tiere für ihre Shows fangen. Die Regierung will damit die Haltung dieser Tiere in Gefangenschaft langsam auslaufen lassen und neue Praktiken dieser Art verhindern.
Umweltaktivisten fordern noch strengere Regeln
Alle Wale, die in Marineland in Gefangenschaft gehalten werden, sollen in ein Freiwasserreservat überführt werden – so lautet die Forderung der Aktivisten. Insbesondere nach der Veröffentlichung des Dokumentarfilms „Blackfish“, in dem es um die Verhaltensauffälligkeiten von in Gefangenschaft gehaltenen Walen geht, ist vielen Menschen bewusst geworden, was der Besuch von solchen Parks für Auswirkungen auf die Umwelt hat. Der Besitzer des Marineland-Parks in Kanada äußert sich recht hochmütig wie folgt zum Thema Umweltaktivismus:
„Leider versucht eine kleine, aber lautstarke Gruppe von Individuen, ihre radikalen, ideologischen Ansichten durchzusetzen, dass kein Tier oder Säugetier jemals in einem Zoo oder Aquarium gehalten werden sollte. Da sie nicht in der Lage waren, breite öffentliche Unterstützung zu erhalten, wurden diese Personen gezwungen, jeden einzuschüchtern, der es wagt, mit ihren radikalen ideologischen Ansichten nicht einverstanden zu sein.“
Tierschützer hoffen, dass der Erlass des kanadischen Gesetzes eine Vorbildfunktion hat und andere Länder dazu inspiriert, sich ebenfalls mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es ist wünschenswert, dass sich die Politik auch auf globaler Ebene für Gesetze zum Schutz von Tier und Umwelt einsetzt.
Quellen:
http://www.marinelandcanada.com/general/general_information/
http://elizabethmaymp.ca/BillS203
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