Die Waorani gewannen einen Rechtsstreit gegen die ecuadorianische Regierung. Sie kämpften für das Verbot von Ölbohrungen in ihrer Heimat. Das Gericht gab ihnen den Zuspruch.
In Puyo in Ecuador fanden zwei Wochen lang die Verhandlungen statt, nachdem die Waorani einen Antrag stellten. Sie verlangten den Stopp eines Bieterverfahrens um Ölbohrungen in der Provinz Pastaza. Tatsächlich steht dieses Land gemäß der Verfassung unter besonderem Schutz. Damit urteilte am Ende das Gericht für den Antrag der Waorani.
Zwar gehörten dem Staat die Bodenschätze, jedoch müssten Pläne zur Nutzung mit der indigenen Gruppe beraten werden. Nachdem im Jahr 2012 die Regierung eine Einigung mit den Waorani erzielt hatte, erklärten Vertreter der indigenen Bevölkerung, sie seien betrogen worden. Das Gericht ordnete deshalb nun neue Gespräche an. Dabei sollen die Vorgaben des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte umgesetzt werden.
Waorani steht für „Mensch“
Der Name „Waorani“ bedeutet sinngemäß „Mensch“ oder „Volk. Die indigene Einwohner Ecuadors leben im westlichen Amazonasbecken zwischen den Flüssen Napo und Curaray. Lange vermieden sie jeglichen Kontakt nach außen. Weder die Inkas noch die spanischen Konquistadoren schafften es, sie zu unterwerfen.
Noch heute leben die Waorani hauptsächlich von Jagd und Sammelwirtschaft. Außerdem betreiben sie ergänzend Feld- und Gartenbau. Noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts durchstreiften sie die Regenwälder und lebten halbnomadisch. Heute sind sie größtenteils auf ca. 18 lokale Dörfer verteilt sesshaft geworden.
Bereits in den 60er Jahren starten Ölbohrungen
1963 vergab die damalige Militärdiktatur Ecuadors Ölförderkonzessionen für ein Gebiet von 14.000km². Davon waren auch Waoranigebiete betroffen. Die US-Konzerne Texaco und Gulf begannen 1967 mit der Ölförderung. Die Waorani gerieten dadurch in Bedrängnis. Es kam zu gewaltreichen Konflikten zwischen den Waorani und den Arbeitern der Ölfirmen. Folglich kam es außerdem zu einer großräumigen Besiedlung des gesamten Ölförderungsgebietes durch Kolonisten. Außerdem siedelten sich unkontrolliert Holz-, Agrar- und Tourismusunternehmen an.
All dies führte zu erheblichen Zerstörungen von Regenwaldgebieten, wovon 350km² Waoranigebiet betroffen waren. Einige Bereiche sind bis auf den Feld erodiert. Zwischen 1964 und 1992 gelangten 60.000t Ölrückstände und 55.000t Rohöl in die Umwelt. Wegen des wachsenden Drucks durch soziale Probleme wie Kriminalität und Alkoholismus und der Umweltzerstörung gründete sich 1990 die ONHAE (Organizacion de la Nacionalidad Waorani de la Amazonia Ecuatoriana). Sie wurde als zentrales politisches Organ der Waorani anerkannt. Ihr Territorium wurde auf ein Drittel des einstigen Lebensraumes vergrößert und 2001 erneut auf insgesamt fast 8.100 km² erweitert. Seit 2007 nennt sich die ONHAE nun „Nacinalidad Waorani del Ecuador“ (NAWE). Bis heute haben sie mit Ausbeutung und Anfeindungen zu kämpfen.
Quelle Beitragsbild: Daniel Cima
Quellen Textinhalt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Waorani
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, wirst du unseren GRATIS Newsletter lieben. Abonniere jetzt unseren Newsletter und bekomme die neusten Beiträge frisch in dein E-Mail Postfach serviert. KEIN SPAM, versprochen. HIER KLICKEN UND NEWSLETTER SICHERN
Facebook Kommentare