Mit dem mobilen Schweinestall möchte Peer Sachteleben eine artgerechte Tierhaltung ermöglichen. Er ist weltweit der erste Landwirt, der mobile Schweineställe einsetzt. Die Initative Tierwohl hat ihn dafür ausgezeichnet.
Der Landwirt Peer Sachteleben betreibt den Schlehbaumhof in Osnabrück. Das Wohl seiner Tiere ist ihm grundsätzlich wichtig. Deshalb machte er sich seit Beginn seiner Arbeit Gedanken darüber, wie er sowohl eine artgerechte Tierhaltung mit genügend Auslauf ermöglichen, als auch die strengen Vorgaben des Veterinäramts einhalten könnte. Eine Herausforderung hierbei ist der Seuchenschutz. Die andere ist die Abnutzung der Weidefläche, wenn die Schweine dauerhaft Auslauf bekommen.
„Die Motivation war die, dass mir die Freilandhaltung am meisten gefallen hat. Wobei sie, wenn man sie richtig ausführen will, die größten Schwierigkeiten mit sich bringt.“
Peer Sachteleben in einem Video der Initiative Tierwohl.
Mit dem mobilen Schweinestall den Acker düngen
Die Lösung bietet ein mobiler Schweinestall. Peer besitzt inzwischen elf davon – er hat sie alle selbst gebaut. Im Stall steht den Schweinen ein Raum mit großen Liegeflächen und fester Wasser- und Futterversorgung zur Verfügung. Die Stallwände sind so isoliert, dass sie im Winter wärmen und im Sommer kühlen. Die strengen Vorgaben zum Seuchenschutz erfüllen einsetzbare Türen. Da die Ställe wie ein Anhänger fahrbar sind, kann das Weideland regelmäßig gewechselt und dadurch eine irreversible Abnutzung verhindert werden.
Die Schweine wühlen in der Erde auf Äckern und Weiden nach Futter. Sie graben die Erde dabei um, sodass Sauerstoff und andere Nährstoffe ausgetauscht werden. Außerdem düngen ihre Hinterlassenschaften den Boden. Bevor sie durch ihr Wühlverhalten irreversiblen Schaden hinterlassen, ziehen sie um. Auf dem umgegrabenen und gedüngten Acker kann nun gesät werden. Sein Geschäft sei schon nach acht Jahren profitabel, während es bei konventioneller Tierhaltung 10 bis 15 Jahre dauern kann, ehe sie profitabel sei, so berichtet RTL Nord.
Auch mobile Hühnerställe in Deutschland unterwegs
Das höchste Tierwohl und die umweltschonendste Haltung versprechen auch mobile Ställe für Hühner. Auch bei der Hühnerhaltung wird mit der Mobilität dem Problem von Verschlammung des Weidelands bei dauerhaftem Auslauf vorgebeugt. Die Hühner können täglich im Gras nach Würmern und Insekten picken. Sie können ihre Flügel ausschütteln, umherlaufen, die Sonne tanken und auch mal Regen spüren. Dadurch kommen sie kaum in Konflikte miteinander, wie es bei Massentierhaltung der Fall ist.
Da das Weideland regelmäßig gewechselt wird, ist außerdem die Gefahr durch Parasiten und Krankheitserreger deutlich verringert. Die Hühner müssen seltener behandelt werden. Der Landwirt spart Tierarzt- und Futterkosten. Nebenbei wird das Weideland, wie bei der Schweinehaltung, gedüngt.
Tiere in der Landwirtschaft, die frei herumlaufen und ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen können, wünscht sich jeder. Mobile Stallhaltung mit dauerhaftem Auslauf scheint eine ideale Möglichkeit zu sein, um einerseits das Tierwohl zu garantieren und andererseits die Umwelt zu schonen. Letztendlich können alle Tiere in der Landwirtschaft jedoch niemals so ein Leben genießen, wenn wir Menschen zukünftig unseren Konsum von Fleisch- und Milchprodukten nicht deutlich einschränken.
Quellen:
Beitragsbild: Initiative Tierwohl
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