Der Baden-Württembergische Getränkemarkt Grözinger boykottiert Nestlé. Der Markt hatte sich im Februar dazu entschlossen, künftig auf den Verkauf aller Waren des umstrittenen, milliardenschweren Großkonzerns zu verzichten. Die Reaktion der Kunden: positiv!
Wasser von San Pellegrino, Perrier oder Vittel wird es in Zukunft nicht mehr geben im Getränkemarkt Grözinger in Ostelsheim. Eistee von Nestea auch nicht. Kitkat oder Nuts – Fehlanzeige.
„…ALLE Produkte, die zum Nestlé-Konzern gehören, werden wir aus dem Programm nehmen…“,
so der Markt. Warum dies so ist, dazu äußert sich der Getränkemarkt auf seiner Facebook-Seite wie folgt:
„Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir nicht gegen alle Ungerechtigkeiten auf dieser Welt etwas unternehmen können, allerdings können wir durch diese Aktion ein wenig auf die Problematik hinweisen. Wer die Gründe erfahren will, braucht nur mal googeln… Nestlé, Wasser, Privatisierung, Skandal… etc.“
Warum ist Nestlé so unbeliebt?
Der 308.000 Mitarbeiter starke Lebensmittelhersteller mit Sitz in der Schweiz, verkauft mehr als 2000 Marken in 190 Ländern auf der Welt. Nestlé steht seit Jahren ständig in der Kritik. Regenwaldzerstörung,
Wasserausbeutung, Tierversuche, Kinderarbeit, ungesunde Babynahrung – und das waren nur einige Skandal-Beispiele. Nestlé selbst versteht nicht, warum es aus allen Richtungen immer wieder Kritik hagelt. Doch gleichzeitig heißt es auf der Homepage des Konzerns:
„Ja, wir haben in der Vergangenheit Fehler gemacht. Aber wir haben diese systematisch korrigiert und das direkte Gespräch mit Kritikern gesucht.“
Dies wirft jedoch die Frage auf, warum dann immer wieder neue Skandale auftauchen.
Regionale Produkte als Alternative zu Nestlé
„Wittmannsthaler naturell“ und „Black Forest“ erweitern nun das Sortiment des Getränkemarkts; Marken von regionalen Wasser-Produzenten, die die Nestlé-Produkte ersetzen sollen. Auch der Eistee von „Teinacher“ ist zukünftig in den Regalen des Marktes zu finden. Bereits 2012 hat Marco Grözinger, Inhaber des Getränkemarkts, begonnen, Nestlé-Produkte aus dem Sortiment zu verbannen. Seit 2018 ist der Getränkemarkt nun komplett Nestlé-frei.
„Wir bitten unsere Kunden um Verständnis, aber solche Machenschaften und Entscheidungen können wir nicht weiter durch einen Vertrieb dieser Produkte verantworten.“,
heißt es in dem Statement auf Facebook.
Der Nestlé-Boykott ist nur der erste Schritt
Die Reaktionen der Kunden sind sehr positiv. Sie freuen sich über diesen Schritt und unterstützten den Getränkemarkt, indem sie das Statement auf Facebook 15.000 Mal geliked und 7.000 Mal geteilt haben.
Darauf ruht sich Inhaber Marco Grözinger jedoch nicht aus: Er möchte seinen Kunden in Zukunft gute und vernünftige Alternativen zu Produkten der Firma Coca-Cola anbieten. Dies scheint jedoch ein schwieriges Vorhaben zu sein, da Coca-Cola vor allem bei Getränken eine dominierende Marke ist. Doch wer es mit dem Riesen Nestlé aufnimmt, der kann auch das schaffen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich auch andere Getränkemärkte und Lebensmittelhändler ein Beispiel daran nehmen und ein Zeichen gegen die gegenwärtigen Missstände setzen.
Quellen:
https://utopia.de/nestle-wasser-boykott-getraenkemarkt-80656/
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
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