Die SPÖ beantragte ein Verbot des Unkrautvernichters Glyphosat. Der Antrag bekam eine Mehrheit. Das Herbizid darf zukünftig nicht mehr verkauft werden.
Seit den 70ern Jahren ist Glyphosat auf dem Markt. Das Herbizid, entwickelt von der Firma Monsanto, findet sich beispielsweise dem Namen „Roundup“ im Verkauf. Der Wirkstoff wird allerdings von weiteren 40 Herstellern vertrieben. Monsanto erzielte mit dem Unkrautvernichter Umsätze in Milliardenhöhe. Dementsprechend ist es kaum verwunderlich, dass Monsanto seit Jahren abstreitet, dass das Mittel Krebs auslöse.
US-Gerichte veurteilen Monsanto zu Schadensersatzzahlungen
Eindeutig für die Gefahr von Glyphosat sprechen sich us-amerikanische Gerichte aus. Bereits in drei Fällen beurteilten sie das Herbizid als einen „erheblichen Faktor“ bei der Entstehung von Krebserkrankungen. Zuletzt verurteilte ein kalifornisches Gericht Monsanto zu einer Schadensersatzzahlung von 250 Millionen US-Dollar.
Der Kläger Edwin Hardemann ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt, nachdem er jahrelang Roundup einsetzte. Seine Anwältin erklärte im Prozess, er habe in einem Zeitraum von 26 Jahren mehr als 300 Mal das Herbizid angewendet. Demnach sei Hardemann dem Mittel stark ausgesetzt gewesen. Die Geschworenen entschieden zugunsten des Klägers. Neben den bisher zwei weiteren Veurteilungen gegen Monsanto, erwarten das Unternehmen weitere Gerichtsverhandlungen. Schließlich sieht es sich in den USA mit insgesamt 11.200 Klagen konfrontiert.
Gefährdung durch Glyphosat in der EU umstritten
Ende 2017 hat die EU die Verlängerung einer Zulassung von Glyphosat für weitere fünf Jahre beschlossen. Dabei stimmten 18 Länder für und 9 gegen die Verlängerung. Ein Land hat sich enthalten. Ursprünglich wollte die EU eine Verlängerung der Lizenz um ganze zehn Jahre erwirken. Doch dafür erhielt die Kommission nicht genügend Unterstützung. Der Antrag zur Verlängerung um fünf Jahre fiel zunächst ebenfalls durch. Doch die Brüsseler Behörde leitete daraufhin ein Vermittlungsverfahren ein.
Zwar ist Glyphosat von der EU für weitere fünf Jahre auf dem europäischen Markt zugelassen. Doch die Kommission betonte, dass jedes Mitgliedsland selbst entscheiden könne, ob es den Verkauf aufgrund ernster Bedenken verbieten wolle. Die deutsche Bundesregierung ist sich darüber seitdem uneinig. Bisher haben sich nur einzelne Kommunen zu einem Verbot des Herbizids durchgerungen.
Österreichs Verbot als Vorbild für die EU
Österreich geht in der EU mit einem totalen Verbot des Unkrautvernichters voran. Am 2. Juli stimmte das Parlament dem Antrag der SPÖ mehrheitlich zu. Jedoch sieht sich das Land in seinem nationalen Alleingang Problemen gegenübergestellt. Der Konzern Bayer, der Monsanto aufgekauft hat, erwarte eine kritische Hinterfragung des Beschlusses von der EU-Kommission. Denn, so behauptet Bayer, stehe das Verbot „im Widerspruch zu umfangreichen wissenschaftlichen Ergebnissen zu Glyphosat.“
Tatsächlich kommen mehrere Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen. Seit die WHO 2015 Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft hat, ist die Diskussion entbrannt. Der BUND e.V. wirft den EU-Behörden vor, die wissenschaftlichen Beweise systematisch zu ignorieren. Nicht nur sei das Mittel für die Gesundheit von Menschen schädlich, auch habe es erhebliche negative Folgen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Glyphosat trage maßgeblich zum Artensterben bei. Es könnte beispielsweise ein Zusammenhang zum Bienensterben bestehen.
Quelle Beitragsbild: https://pixabay.com/de/photos/pestizid-glyphosat-pflanzenschutz-4089881/
Quellen Textinhalt:
https://www.bund.net/themen/umweltgifte/glyphosat/
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/glyphosat-oesterreich-beschliesst-verbot-a-1275461.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bayer-glyphosat-usa-101.html
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