Lélia Dluiz Wanick und Sebastiao Salgado verwandelten innerhalb von zehn Jahren das gerodete und vertrocknete Land ihrer Familie in einen subtropischen Regenwald. 1990 erbten sie eine über 7500 Hektar große Fläche und beschlossen, das Ökosystem zu erneuern. Dazu gründeten sie 1998 das Instituto Terra und pflanzten innerhalb von zehn Jahren 2,7 Millionen Bäume.
Als Sebastiao Salgado 1990 das Land seiner Familie erbte, war von dem einstigen Regenwald nichts mehr übrig. Das Land hatte sich in eine ausgetrocknete Ebene verwandelt, in der nichts mehr gedieh. Der brasilianische Fotograf beschloss, den Wald zurück zu holen und gründete gemeinsame mit seiner Frau 1998 das Instituto Terra. Ein Jahr später begannen sie mit der Wiederaufforstung – 2008 hatten sie bereits 2,7 Millionen Bäume gepflanzt.
Eine enorme Leistung des Instituts und ein Gewinn für das gesamte Ökosystem
Mit der Rückkehr des Waldes siedelten sich 33 verschiedene Säugetierarten, 172 Vogelarten und 15 Reptilienarten an. Inzwischen sind weitere 40.000m² (Stand 2012) außerhalb des Instituts aufgeforstet worden. Sie halten Kurse für Schüler, unterstützen aktiv Landwirte bei der Regenerierung ihrer Ländereien und betreiben eine Baumschule mit einer Kapazität von 700.000 Pflanzen. Seit 2017 machten 17.000 Studenten ihren Abschluss an dem Institut.
Auch das Wasser kehrte zurück in die Region. Durch ehemals ausgetrocknete Ebenen fließen heute Bäche und sammeln sich kleine Seen. Die Bodenqualität hat sich deutlich verbessert und die Landwirte profitieren sichtlich: Kühe, die vorher keine Milch gaben, füllen heute täglich ganze Eimer, wie in dem Video (siehe unten) erzählt wird.
„By halting erosion of the soil, the replanting the ground cover at the PNHR Bulcão Farm is fostering a revival of the farm’s water resources – both in quantity and quality.
Institutoterra.org
The eight natural springs on the farm have been come alive and, even in times of drought, they now flow at a rate of some 20 liters per minute.“
Jede einzelne Pflanze trägt zum Klimaschutz bei
Nicht nur Bäume, allgemein die gesunde Flora und Fauna eines Waldes bindet CO2 langfristig, verbessert die Luft- und Bodenqualität und speichert Feuchtigkeit. Auch in Städten wurde die positive Wirkung von Gründächern auf Luft und Klima nachgewiesen. Selbst mit der Wahl der Zimmerpflanzen beeinflusst man die allgemeine Luftqualität von Räumen. Pflanzen sorgen nicht nur für Sauerstoff sondern wirken als Wärmespeicher bzw. kühlende Klimaanlage.
Selbst die Bepflanzung eines Ackers kann langfristig CO2 im Boden binden. Indem die Pflanze das CO2 aus der Luft filtert und beispielsweise in Form von Zucker in den Wurzeln bindet, wird es von Mikroben aufgenommen und über Generationen im Boden gespeichert. Jedoch ist der Verzicht auf Pestizide und Herbizide von höchster Wichtigkeit, um die Mikrobenkulturen nicht zu zerstören und das CO2 erneut freizusetzen.
Auch ohne eigenen Garten Bäume pflanzen
Wer weder Garten noch Balkon besitzt, kann dennoch Bäume pflanzen und macht sich nicht einmal die eigenen Hände schmutzig. Die Suchmaschine Ecosia investiert einen Teil ihrer Werbeeinnahmen in die Pflanzung von Bäumen. Mit jeder Suchworteingabe trägt der Nutzer zu dieser Investition bei. Bisher wurden dadurch über 53 Millionen Bäume weltweit gepflanzt – und beinahe jede Sekunde kommt ein Baum hinzu.
Bei Treedom kauft man sich seinen eigenen Baum, der in Lateinamerika, Asien, Afrika oder Italien von lokalen Landwirten gepflanzt wird. Man kann fortan den Baum geolokalisieren, sich regelmäßig aktuelle Fotos von ihm ansehen und ihn bequem übers Internet pflegen oder weiterverschenken. Der Baum bekommt sogar seine eigenen Internetseite. Über die Webseite lassen sich CO2-Bilanzen errechnen und der tägliche Verbrauch durch die eigenen Bäume ausgeglichen werden.
Das Instituto Terra in Brasilien und die vielen weiteren Initiativen zur Wiederaufforstung von Wäldern und Regenerierung von Ökosystemen sind für inzwischen eine lebensrettende Notwendigkeit. Doch sie reicht nicht aus, um den Klimawandel einzudämmen. Jeden Tag verliert unser Planet nach wie vor hektarweise Waldflächen durch kommerzielle Rodung, konventionelle Landwirtschaft und Waldbrände. Diese teils uralten Baumbestände besitzen speichern enorme Mengen an CO2 – eine Leistung, die junge Bäume kaum erreichen können. Dennoch: Jede Pflanze ist wertvoll. Also pflanzt los!
Quellen:
http://www.institutoterra.org/eng/index.php
https://www.treedom.net/de/page/works
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